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Drohender US-Einfuhrstopp durch zu geringer Zollbürgschaft
Die USA ist ein zentraler Absatzmarkt für deutsche Unternehmen. Doch die neue Zollpolitik der USA macht die Zollkaution (Customs Bond) zum kritischen Faktor. Sie ist eine finanzielle Garantie gegenüber der US-Zollbehörde, dass alle fälligen Zölle, Steuern und Gebühren bezahlt werden.
Die Folgen einer zu niedrig angesetzten Kaution birgt erhebliche Risiken, denn ohne ausreichender Zollkaution kann der US-Zoll die Einfuhr von Gütern verweigern. Dies führt dazu, dass Lieferketten unterbrochen werden, was sodann zu Produktionsausfällen oder Lieferverzögerungen führt. Dies ist besonders kritisch bei Just-in-Time-Produktion oder saisonabhängigen Waren. Daneben können bei Verzögerungen in der Zollabfertigung zusätzliche Lagerkosten anfallen. Bei Verletzungen von zollrechtlichen Vorschriften, drohen Bußgelder oder Sanktionen. Im schlimmsten Fall kann es zu Ermittlungen durch die Zollbehörde kommen, welche zum Einfuhrstopp an der US-Grenze führen kann.
Die Zollbehörde prüft regelmäßig, ob die gestellte Zollbürgschaft ausreichend ist, um die potenziellen Zollverbindlichkeiten abzudecken. Ist sie zu gering, erfolgt i. d. R. zunächst eine schriftliche Aufforderung, die Bürgschaft innerhalb einer bestimmten Frist anzupassen.
Wird diese Frist versäumt, kündigt die Zollbehörde die Akzeptanz der bestehenden Bürgschaft. Ab diesem Zeitpunkt verbleiben nur 15 Tage, um eine neue, höhere Bürgschaft zu hinterlegen – sonst droht ein kompletter Einfuhrstopp.
Insofern ist es von äußerster Wichtigkeit die aktuelle Kautionshöhe regelmäßig zu prüfen. Die Berechnung basiert auf 10 % der jährlichen Zölle, Steuern und Gebühren. Bei steigenden Importvolumina oder neuen Zolltarifen muss die Kaution unbedingt angepasst werden. Wer dies versäumt, riskiert operative und finanzielle Schäden.
Ein größerer Kautionsrahmen bedeutet aber auch, dass der Bürge (Versicherer) höhere Anforderungen an Sicherheiten stellt, um das Risiko abzusichern. Diese können in Form von Barhinterlegungen, Bankgarantien oder einer Bonitätsprüfung erfolgen. Je nach Bürgschaftsvolumen kann dies die Liquidität erheblich belasten. Zudem erhöhen sich mit steigender Bürgschaftshöhe auch die Kosten für die Anleihe, da die Prämien und Gebühren der Bürgschaftsgesellschaft proportional zum Risiko wachsen.
Fazit: Eine zu geringe US-Zollanleihe ist kein Randthema mehr. Unternehmen, die frühzeitig handeln, sichern nicht nur ihre Lieferfähigkeit, sondern auch ihre Wettbewerbsposition auf dem US-Markt. Wir von RMK stehen Ihnen bei Unsicherheiten zu diesem Thema mit Rat und Tat zur Seite.

Lara Lausch
Industrie-Team
